Dalibor Galić

Über den Frugalismus

Im letzten Blog habe ich über den Minimalismus geschrieben. Heute geht es um den Frugalismus. Hört sich vielleicht nach etwas Unanständigem an, ist es aber gar nicht. Diese zwei Themen sind übrigens eng miteinander verbunden. 

Im Minimalismus geht es darum, wie man die Qualität des eigenen Lebens erhöht, indem man weniger Dinge kauft bzw. besitzt. Im Frugalismus geht es um den bewussten Umgang mit Geld und anderen Ressourcen.

Manche Frugalisten leben ein extrem bescheidenes Leben und vermeiden jede unnötige Ausgabe. Nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf Schonung der Umwelt uä. Für manch‘ andere Frugalisten steht das Sparen im Vordergrund. Sie wollen so rasch wie möglich finanziell frei sein um dann das zu tun, was ihnen Spaß macht.

Da ich mir das selbst leider nicht aus den Fingern saugen kann, möchte ich wieder ein Buch als Grundlage für meine Ausführungen heranziehen. Dieses Mal ist es: „Rente mit 40“ von Florian Wagner.  

Florian beschreibt den Frugalismus etwas genauer als ich:

»Frugalismus« leitet sich vom englischen Wort »frugal« ab, was »genügsam, einfach, sparsam« bedeutet. Im lateinischen Ursprung »frugalis« finden wir die Bedeutung »genießen, nutzenbringend«.

Ähnlich wie im Minimalismus geht es im Endeffekt darum, ein bewusstes und glückliches Leben zu führen und sich nicht von materiellen Dingen das eigene Leben diktieren zu lassen. Einen besonderen Wert stellt dabei die finanzielle Freiheit dar. 

Manche Menschen sind in Jobs tätig, die sie nicht ausfüllen und die sie vielleicht sogar hassen. Trotzdem müssen sie darin ausharren, weil sie das Geld benötigen. Vielleicht geht es dabei manchen auch so, wie es mir in der Vergangenheit ergangen ist: sie haben kein Einkommens- sondern ein Ausgaben-Problem. Und genau in diese Kerbe schlägt auch der Frugalismus. 

Wir sollen Geld nicht für irgendwelche Dinge ausgeben, die uns im Endeffekt nicht glücklich machen. Stattdessen sollten wir uns jede Ausgabe genau überlegen. Auch die kleinsten Beträge. Anstatt nun das Geld für irgendetwas auszugeben, sollten wir es anlegen und investieren. Oder mit anderen Worten: wir sollten unsere Sparquote so weit wie möglich erhöhen. 

Die Sparquote ist jener Wert, welcher uns nach Abzug aller Ausgaben übrig bleibt. Idealerweise wird gespart, bevor ausgegeben wird. Klassisches Sparen ist aufgrund der aktuellen Zinslage aber weniger angesagt. Darum ist mehr die Rede vom aktiven investieren.

Die unterste Sparquote sollte bei 10% liegen. D.h. 10% vom Einkommen sollte für das Investieren beiseite gelegt werden. Profi-Frugalisten liegen so im Bereich von ca. 50% und mehr. Das ist schon heftig. Für diese hohe Sparquote müssen die Ausgaben schon ordentlich gekürzt werden, was nicht ganz einfach ist wenn man z.B. eine Familie mit Kindern hat. Auf der anderen Seite kann man jedoch die Sparquote mittels höherem Einkommen ebenso erreichen. Das bedeutet, dass mit höherem Gehalt die Ausgaben gleich bleiben sollten.

Worin man investiert, bleibt einem jedem selbst überlassen. Bevor man investiert, sollte man logischerweise keine Schulden haben. Kredite für Immobilien welche man vermietet, stellen hier eine gewisse Ausnahme dar. Neben Immobilien, kann man in Aktien, Rohstoffe, ETF‘s, etc. investieren. Hier möchte ich nicht mehr ins Detail gehen, da ich keine Expertise besitze und selbst noch als Amateur unterwegs bin. Daher stellen die vorangegangenen Aussagen auch keine Anlage-Empfehlung dar, sondern es handelt sich rein um meine persönliche Meinung.

Der beste Zeitpunkt wäre vor einigen Jahren gewesen. Der zweitbeste Zeitpunkt ist jedoch genau jetzt!

Wenn man diese Dinge alle beherzigt, muss das trotzdem nicht zwingend bedeuten, dass jeder gleich mit 40 oder 50 in Pension gehen muss. Natürlich vorausgesetzt, man hat sehr früh mit einem frugalen Lebensstil begonnen. Man hat jedoch viel mehr Optionen, wenn man genügend Geld auf der Seite hat. Man ist freier in der Wahl des Jobs und kann auch evtl. weniger Stunden arbeiten. 

Wer mehr wissen möchte, hier noch der Link zur Website von Florian Wagner: https://geldschnurrbart.de. Es gibt natürlich auch viele andere Quellen, bitte einfach selbst recherchieren. 

Übrigens: bei meinen Links (auch von den vorigen Blogs) handelt es sich um keine Affiliate-Links. D.h. ich bekomme nix davon, dass ich gewisse Bücher, Videos oder Webseiten anpreise. Geschieht aus Überzeugung und eigener Erfahrung mit diesen Ressourcen.

Ich selbst hatte sehr viele „Aha-Momente“ beim Entdecken von Minimalismus und Frugalismus. Ich gehe bewusster mit Ressourcen um und genieße und beachte viele Dinge mehr als je zuvor. 

Schade nur, dass ich diese Dinge so spät entdeckt habe. Der beste Zeitpunkt wäre vor einigen Jahren gewesen. Der zweitbeste Zeitpunkt ist jedoch genau jetzt!