Dalibor Galić

Über die Liebe zu unseren Kindern

Ich habe mir oft die Frage gestellt, ob ich ein guter Vater bin und was überhaupt einen guten Vater ausmacht. Für mich war und ist diese Frage nicht einfach zu beantworten und ich hinterfrage mich des Öfteren und reflektiere meine Handlungen, weil ich meine Kinder unendlich liebe. Darum habe ich während meiner Ausbildung zum Coach meine Coaching-Diplomarbeit dem Thema: „Wie wollen unsere Kinder geliebt werden?“ gewidmet. 

Auf den einen oder anderen Leser mag diese Frage etwas befremdlich wirken oder sogar überflüssig erscheinen. Natürlich weiß man doch als Elternteil wie das eigene Kind geliebt werden will. Doch ist es wirklich so? Viele Eltern geben die Liebe, die sie fühlen deshalb nicht weiter, weil sie nicht wissen, wie sie das am besten tun können. Deswegen fühlen sich viele Kinder nicht wirklich und bedingungslos geliebt (Campbell, Ross (2011): Kinder sind wie ein Spiegel).

Die Grundvoraussetzung damit Kinder sich geliebt fühlen ist bedingungslose Liebe

Um zu verstehen, wie wir unsere Kinder lieben können, müssen wir als Eltern zuerst lernen, wie wir uns selbst lieben und einen guten inneren Zustand finden können. Erst dann wird ein liebevoller Umgang mit unseren Kindern in Resonanz möglich sein. 

Eine Möglichkeit um einen guten inneren Zustand zu erlangen, ist die Krone-Wurzel-Übung, welche ich bereits im letzten Blog vorgestellt habe.

Die Grundvoraussetzung damit Kinder sich geliebt fühlen ist bedingungslose Liebe. Bedingungslose, unerschütterliche Liebe stellt das Fundament für eine erfüllte Beziehung mit Kindern dar. Doch was bedeutet das? Lieben wir nicht alle unsere Kinder bedingungslos? Das ist doch eine Selbstverständlichkeit, oder etwa nicht?

Ein Kind einfach nur zu lieben, reicht nicht aus. Es ist entscheidend, dass diese Liebe auch dem Kind mitgeteilt werden muss (Campbell, Ross (2011): Kinder sind wie ein Spiegel). Und jedes Kind will auf seine Weise geliebt werden.

Eltern werden sehr oft ihre Liebe zeigen können, besonders dann, wenn sie einen guten inneren Zustand haben. Doch wie verhält es sich, wenn wir Eltern manchmal nicht so gut gelaunt sind? Oder wenn das Verhalten des Kindes nicht den eigenen Vorstellungen entspricht?

Ertappen wir uns nicht manchmal dabei, dass wir unsere Kinder besonders dann liebhaben, wenn sie etwas tun was wir erwarten? Wenn der Sohn oder die Tochter schreit und mit Sachen um sich wirft, lieben wir sie dann auch genauso sehr? Wenn Dein Kind mutwillig etwas zerstört oder sich die „falschen“ Freunden aussucht, ist Deine Liebe dann auch noch immer unerschütterlich?

Der „Liebestank“ der Kinder muss stets gefüllt sein

Kinder haben ganz besonders feine Antennen. Sie spüren, wenn unsere Liebe an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Wenn wir unsere Kinder nur nach einer Vorleistung lieben, werden sie später versuchen, ihre Eltern und ihr Umfeld ebenso zu manipulieren und zu beherrschen (Campbell, Ross und Chapman, Gary (2014): Die 5 Sprachen der Liebe für Kinder). Darum muss unsere Liebe bedingungslos sein. Das bedeutet, dass der „Liebestank“ der Kinder stets gefüllt sein muss. Und dieser Tank braucht Liebe ohne Bedingungen (Campbell, Ross und Chapman, Gary (2014): Die 5 Sprachen der Liebe für Kinder).

Diese Liebe kann in verschiedensten Arten den Kindern gezeigt werden. Sei es über den körperlichen Kontakt mit Streicheln, Küssen und Umarmen, oder einen liebevollen Blickkontakt und vielen anderen Arten der Liebesbezeugung. Nimm‘ Dir ausreichend Zeit für Dein Kind, um ihm diese Liebe zu zeigen. Sei Dir dabei einer Tatsache bewusst: Du kannst Dein Kind gar nicht genug lieben.

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, die Gefühle der Kinder ernst zu nehmen. Hör‘ ihm aufmerksam zu und zeige Verständnis für die Gefühle Deines Kindes. Anstatt gleich mit Ratschlägen zu kontern, reicht Anfangs ein einfaches „Mmm“ oder „ich verstehe“. Damit gibst Du dem Kind die Chance, das es eigenständig die eigenen Gedanken und Gefühle erforschen kann. Ebenso ist es wichtig, die Gefühle des Kindes nicht zu leugnen, sondern beim Namen zu nennen (Faber, Adele und Mazlish, Elaine (2009): So sag ich’s meinem Kind).

Hast Du mich lieb?

Bedingungslose Liebe ist die Voraussetzung für eine konsequente Erziehung. Mit Bitten werden Eltern langfristig mehr erreichen als mit Befehlen. Konsequenz, feste Abläufe, Rituale und Routinen geben Kindern eine wichtige Orientierung.

Sei mit Strafen sehr zurückhaltend und vergiss’ nie, dass Dein Kind mit seinem Verhalten Dir lediglich eine simple Frage stellen möchte: „Hast Du mich lieb?“

Wenn Eltern verstehen, wie Kinder geliebt werden wollen, öffnet sich ihnen ein gänzlich neues Universum. Kinder werden sich noch mehr geliebt fühlen, glücklicher sein, mehr lachen und auch die Noten in der Schule werden sich verbessern. Aus diesen Kindern werden dann glückliche und selbständige Erwachsene werden, welche gewappnet sind für die Herausforderungen des Lebens. 

Anmerkung: Dies stellt nur einen Auszug aus meiner Coaching-Diplomarbeit dar. Bei Interesse bitte um eine kurze Nachricht und ich schicke Dir gerne die ganze Arbeit zu.