Dalibor Galić

Eine Nacht unter Seelöwen

Was für ein wundervoller Morgen!

Ich bin heute früh alleine zu den Cliffs gegangen um den Sonnenaufgang zu genießen.

Wir haben dann bei Penny und Brian im Orepuki Beach Cafe lecker gefrühstückt. Das war sozusagen das Gegengeschäft, für die kostenfreie Übernachtung auf ihrem Grundstück.

Wir müssen jedoch weiter, hinken im Zeitplan etwas hinterher. Wir haben ein dicht gedrängtes Programm heute. Wir haben einen Mittagstermin mit Austern und wir wollen uns zwei Leuchttürme anschauen. Würde einer nicht reichen?

So schnell geht es dann aber auch nicht. Kaum ein Aussichts- oder Ansichtspunkt wird von uns nicht heimgesucht.

Die Bluff-Austern am Lake Wanaka haben mir so sehr geschmeckt, dass ich unbedingt an die Quelle dieses Genusses kommen wollte: Bluff selbst. Nebenbei ist die Stadt als südlichster Punkt von Neuseeland ebenso ein Muss für uns. Den nördlichsten Punkt, Cape Reinga, werden wir ebenso besuchen.

Ich habe mir Bluff als malerisches Fischerdorf vorgestellt. Wir kommen an, schauen ein paar singenden Seeleuten zu die ihre Fischernetze einholen und nebenbei schlürfen wir die tollsten Austern der Welt.

Die Realität sah dann etwas anders aus. Bluff ist nicht sehr romantisch, eher industriell geprägt.

Viele leere Geschäfte. Wir haben uns kurz die Kleinstadt angesehen und sind dann zu einem der südlichsten Punkte von Neuseeland gefahren.

Am Stirling Point gab es glücklicherweise ein nettes Restaurant, mit tollem Blick in die Ferne. Da bekam ich auch meine Bluff-Austern. Wie Welt war in Ordnung.

Wir haben die Zeit am Stirling Point sehr genossen. Wir sind sehr glücklich, dass wir es bis hierher geschafft haben.

Bis zur Antarktis ist es nur mehr ein Katzensprung.

So nahe werden wir dem 7. Kontinent nie wieder kommen. Zumindest nicht auf dieser Reise.

Da gibt es aber noch die Leuchttürme, die sehnlichst unseren Besuch erwarten. Wir sind zum Waipapa Point gefahren.

Der Leuchtturm wird von mächtigen Seelöwen bewacht. Es ist schon ein Unterschied, ob man süße kleine Robben aus der Nähe betrachtet, oder eben diese riesigen Kolosse.

Ich hatte schon sehr viel Angst etwas Ehrfurcht, wie ich mich diesen mächtigen Tieren genähert habe. Ich bin wohl gerade in eine Familienfehde geraten.

Die Zeit war schon sehr vorangeschritten. Eine Weiterfahrt machte wenig Sinn. Gibt es aber etwas schöneres, als bei einem romantischen Leuchtturm zu übernachten? Und in den Seelöwen haben wir hier auch neue Freunde gefunden.

Diese mächtigen Kolosse haben in dieser Nacht sowohl den Leuchtturm beschützt, als auch über uns gewacht.

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