Dalibor Galić

Kahawai

Wir hatten genug von Supermärkten und Restaurants. Wir haben beschlossen, ab jetzt selbst für unser Essen zu sorgen. Da der Großteil der Landtiere unter Schutz steht, blieben uns nur mehr die Meeresbewohner. Wir kaperten kurzerhand ein Schiff und fuhren frühmorgens auf die offene See.

Benjamin hat uns zuerst sicher durch die Untiefen gelotst und uns dann zu den besten Fischgründen geführt.

Drina und Lea waren als erste erfolgreich. Sie haben einen Kahawai gefangen. In der Maorisprache bedeutet kaha “stark” und wai bedeutet “Wasser”. Der Fisch war zwar sehr stark im Wasser, die Mädels waren aber stärker.

Wirklich ein großes Kompliment, wie die zwei Mädels das im Doppelpack geschafft haben. Besonders Lea war unglaublich, so wie bisher auf unseren Abenteuern. Sie war, wie so oft in ähnlichen Situationen, immer ruhig, hat nie geweint, und hat ihre Mama stets unterstützt.

Wir Burschen haben etwas länger gebraucht. Wir konnten aber auch einen Kahawai fangen.

Danach haben wir einen ordentlichen Brocken an Land gezogen. Der erste von zwei Snappern. Es war ein harter Kampf, uns ist der Schweiss nur so waagrecht weggespritzt. Letztendlich hat der blanke Wahn (oder war es doch der Hunger?) die Entscheidung herbeigeführt und der Fisch war besiegt.

Es waren hier jedoch auch andere Jäger hinter den Fischen her.

Wir alle waren zum ersten Mal auf hoher See fischen und es hat unheimlich viel Spaß gemacht.

Dafür haben wir uns ein tolles Abendessen verdient.

Was soll ich sagen… uns haben Fische noch nie so gut geschmeckt wie jene, die wir heute selber gefangen haben.